Hass und Hitze im Netz

In einer großangelegten Studie wurde herausgefunden, dass es bei extremer Hitze oder extremer Kälte zu mehr Hasskommentaren im Netz kommt. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung berichtet über die genaue wissenschaftliche Vorgehensweise und über die Ergebnisse der Studie. Mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz wurden vier Milliarden Tweets in einem Zeitraum von 2014 bis 2020 in den Vereinigten Staaten auf das Beinhalten von Hate Speech untersucht. Gemeint sind Äußerungen von diskriminierender Sprache oder Befürwortungen von Gewalt gegenüber eine Person oder eine Gruppe aufgrund ihrer Religion, ethnischen Zugehörigkeit, Nationalität, Rasse, Hautfarbe, Abstammung, ihres Geschlechts oder anderer Identitätsfaktoren.

Überschreitet die Temperatur beispielsweise ein „Wohlfühlfenster“ von 12 bis 21 Grad Celsius, lässt sich eine Zunahme des digitalen Hasses um bis zu 22 Prozent feststellen. Bei Temperaturen von sogar 30 Grad Celsius und mehr gerät der Mensch an die Grenzen seiner eigenen Anpassungsfähigkeiten, was sich in einer noch deutlicheren Dynamik aggressiver und diskriminierender Sprache in den sozialen Medien widerspiegelt. Diese Erkenntnisse sind unabhängig von Klimazone oder sozioökonomischen Differenzen.

So kurios die Studie zunächst anmuten mag, so schwerwiegend und folgenreich sind diese Erkenntnisse über die gesellschaftlichen Auswirkungen der Klimakatastrophe doch: Während diese sich maximal noch abschwächen, aber nicht mehr vollständig abwenden lässt, geben wir von Fairsprechen „das Internet“ nicht auf. Dazu ist die Etablierung von digitaler Zivilcourage unabdingbar.

Fairsprechen rät daher: Cool bleiben! Lieber ein Eis essen als unüberlegt Hass zu posten! Denn Hasskommentare verletzen Menschen, vergiften jede Online-Kommunikationskultur und sind deswegen oft strafbar.

Fragst du dich, ob ein Online-Post, den du bekommen oder gesehen hast, strafbar ist und ob man da etwas machen kann? Dann melde dich bei uns! Hier bekommst du kostenlose Rechtsberatung und Hilfe!