Ratgeber zum Umgang mit rechten Bedrohungen und Angriffen für Kommunalpolitiker*innen und Kommunalverwaltung

Vom Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (VBRG) und dem Bundesverband Mobile Beratung (BMB) herausgegebener Ratgeber speziell für Kommunalpolitiker*innen. 

 

Hinweise und Tipps für verschiedene Situationen:

 

 

 

 

 

Strukturelle Möglichkeiten für kommunale Verwaltungen und demokratische Unterstützung Parteien

Was Verwaltungen, Parteien und Umfeld tun können?

  • Spezialisierte Ansprechpersonen in den
    Parteien und der Verwaltung schaffen
  • Interne Meldestelle für Hassmails einrichten
  • Unbürokratische Unterstützung von
    Betroffenen ermöglichen
  • Es müssen Sicherungsmaßnahmen in relevanten
    Arbeitsbereichen und Auskunftssperren geschaffen werden
  • Regelmäßige Fortbildungen anbieten
  • Vernetzung und Wissenstransfer ermöglichen

Weiterhin ist wichtig eine klare Haltung zeigen: Klare Positionierung an der Seite der Angegriffen durch die Verantwortungsträger*innen

  • Zur Forderung der „Neutralität“
  • Positionierung von Schlüsselpersonen
  • Rücken stärken!
  • Anteil nehmen
  • Unterstützung anbieten
  • Wünsche der Betroffenen beachten
  • Verantwortung ernst nehmen
  • Auf Hilfsangebote hinweisen

… im direkten Kontakt mit Bürger*innen gilt:

  • Grundlegende Sicherung der eigenen
    Privatsphäre schaffen: Vorsicht, aber keine Panik!
  • Die Kontakte und Auftritte in der Öffentlichkeit gut vorbereiten und absichern
  • Dabei jedoch die Grenzen der Gesprächsbereitschaft aufzeigen!

Was tun bei Anfeindungen, Bedrohungen
oder Angriffen? Haltung zeigen und (strafrechtlichen) Konsequenzen aufzeigen

  • Nach dem Angriff gilt es das Erlebte zu verarbeiten
    und erste Schritte der Reflexion und Bewältigung zu
    machen

… bei persönlichen Bedrohungen und zu Hause gilt:

  • die Verdachtsmomente ernst nehmen
  • Persönliche Daten und die Adresse schützen
  • die Installation von Niedrigschwelligen Maßnahmen zum
    Schutz von privaten und öffentlichen
    Räumen (bspw. Außenleuchten, Türspion).
  • Auch Kostspieligere präventive Maßnahmen
    zum Schutz von privaten und öffentlichen Räumen (Rollläden, Sicherheitsglas, Überwachungskameras) installieren.

Erste Schritte nach einem Angriff auf
Privat- oder Büroräume:

  • die Schäden genau dokumentieren
  • ein Gedächtnisprotokoll zum Nachweis fertigen
  • ggf. zum Schutz eine andere ladungsfähige Anschrift angeben
  • bei ggf. politisch motivierte Tat sollten Sie bei
    der Anzeigenerstattung und bei Zeugenaussagen
    explizit auf diesen Aspekt hinweisen!
  • Zusätzlich gilt es  auch Strategien für die Unterstützung Betroffener und die Beratung bei der Öffentlichkeitsarbeit zu entwickeln.

… bei Drohungen im Internet sowie per E-Mail, Telefon oder Brief gilt:

  • Feindeslisten– In öffentlich zugänglichen Portalen grundsätzlich sehr sparsam mit persönlichen Informationen umgehen, ggf.  Recht am eigenen Bild durchsetzen.
  • Drohanrufen– Unterbindung von fortwährenden Drohanrufen auf dem Smartphone ist die Umleitung aller Anrufe auf die Mailbox. In Behörden empfiehlt sich die Aufzeichnung zur Einschätzung der Gefährdungslage.
  • Drohbriefen– Die sammeln, aufbewahren und dokumentieren. Unterstützung bei Opferberatungsstellen  und Mobilen Beratungsteams suchen und
    kontaktieren und ggf. bei der Polizei Anzeige erstatten.
  • Drohmails–  Diese ebenfalls aufbewahren und dokumentieren und ggf. bei der Polizei Anzeige erstatten.

Weiter neugierig?  Dann gibt es hier den Sie die vollständigen Ratgeber.

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